Samstag, 7. August 2010

Die Zeit des Wartens ist vorbei

Inzwischen ist es August. Mein Bike fristet nun schon seit drei Monaten ihr einsames Dasein im Radschuppen meiner Eltern. Die längsten gemeinsamen Ausfahrten führen uns bestenfalls einmal an den nahegelegenen Beach und wieder zurück. Viele kleinere Schäden wurden dabei noch gar nicht wirklich in Augenschein genommen.

Anfang der Woche geht es zum dritten Mal in diesem Jahr in die Toskana. Im März führte mich meine erste Bike-Etappe durch die Oliven-Haine Mittelitaliens, später im Jahr nahm ich dann mein diesjähriges Sommer-Revier an der Küste schon einmal unter die Lupe. Dabei hatten mein Bike und ich gerade beschlossen, dass wir etwas abstand voneinander nötig hätten. Stattdessen begleiteten mich meine Inlineskates.
Nun ist es aber an der Zeit die Toskana wieder mit dem Bike zu erkunden. Viele der kleinen Schäden meiner Frühjahrstour sind aber noch gar nicht entdeckt. Die schweren Lasten und holprigen Wege in Albanien und Griechenland haben dem Bike doch einiges abverlangt. Ähnlich wir vor einem halben Jahr geht es jetzt erst einmal darum das nötigste am Bike zu reparieren und dann kann man Stück für Stück weitersehen.

Mittwoch, 21. April 2010

Bulgarien

Man merkt meinem Bike die Anstrengungen der vergangenen Wochen deutlich an. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht irgendeine Kleinigkeit zu tun waere. Als mir aber nur wenige Kilometer hinter der bulgarischen Grenze der Seilzug der hinteren Schaltung reisst, reisst mir der Geduldsfaden gleich mit. Es graut mir bei dem Gedanken am naechsten Morgen im Regen von Radladen zu Radladen zu fahren und immer wieder aufs neue mit Hand und Fuss zu erklaeren was mein Problem sei. So beschliesse ich, dass die Tour nun ihr Ende finden soll und ich mit dieversen Zuegen die Rueckreise antrete.
Doch dann kommt natuerlich mal wieder einmal alles anders. Kein Regen, ein gut ausgestatteter Bikeshop mit Shimano-Orginalteilen und jede Menge neue Motivation. Und es geht weiter

Griechenland.

Nach 2000 km hat es mich zum ersten Mal richtig erwischt. Gerade geht es wieder einen abgelegenen Trail hinauf, da greift die Kette ins Leere. Die Kassette ist lose und ich bin ohne Antrieb. Alles weitere dazu findet ihr auf der Hauptseite.

Sonntag, 11. April 2010

Albanien

Albaniens Strassen stellen mein Bike vor ganz neue Herausforderungen, die es aber erstaunlich gut meistert. Auch das Besorgen von Ersatzteilen laeuft hier erwartungsgemaess etwas anders. Als ich vor einem dreckigen gruenen Verschlag erklaere, dass ich eine Schraube fuer meine Kurbel brauche muss der 15-jaehrige Fahrrad-Fachhaendler zuerst einmal suchen. Nachdem er die zwei Kisten mit Schrauben, Ventilen, Flicken und Speichen durchsucht hat muss er eingestehen, das Orginal-Shimano-Teil hat er nicht im Angebot. Stattdessen fahre ich jetzt eben mit einer globigen Schraube samt Mutter herum, welche inzwischen ganz gut ins Gesamtbild passt. Die Bremsbelaege werden nicht mehr von einem Stahlstift gehalten, sondern von einem auf beiden Seiten umgebogenen Nagel und mein Gepaecktraeger basiert auf einer etwas abenteuerlichen, aber stabilen Kabelbinder-Konstruktion. Passend dazu gab es auf den dreckigen Kuestenstrassen Albaniens dann auch endlich den ersten Platten. Ein etwa 10 cm langer Nagel durchstach nicht nur den Mantel und Schlauch, sondern ramponierte auch gleich das Felgenband mit. Da war selbst der verstaerkte Smart Guard Mantel machtlos. Aber das war in Albanien wohl nur eine Frage der Zeit.

Italien

Als ich in Genua ankomme sind an meinem Bike zwar die groebsten Schaeden beseitigt, was nicht heisst dass nun alles rund laeuft. Die hinteren Ritzel haben schon bessere Tage erlebt und die Bremsbelaege werden die Tour in Gaenze wohl nicht ueberstehen. Ausserdem war eine Probefahrt mit Gepaeck bislang noch nicht moeglich, da da ich im wahrsten Sinne bis zur letzten Minute am Bike geschraubt habe. Auf dem Weg nach Castel del Piano werden Gepaektraeger und Schaltung notduerftig justiert. Dort angekommen erlebt mein Bike die wohlverdiehnte Pflege.
So kann ich sorglos an Rom und Neapel vorbei fahren und erst auf der langen Abfahrt hinunter nach Bari tut sich wieder einmal ein Problem auf. Die Bremsbelaege sind nun endgueltig verschlissen und ich entscheide mich dafuer vorsichtshalber bereits in Bari Ersatz zu besorgen. Eine waise Entscheidung, aber auch dort schon nicht leicht. Zwei Stunden fahre ich im Windschatten eines italienischen Rennradfahrers von Bikeshop zu Fahrradhaendler zu Zweiradschrauber. Doch letztlich werden wir fuenig und ich kann die naechtliche Bootsfahrt nach Albanien nutzten um mein Rad wieder auf Vordermann zu bringen.

Montag, 28. Dezember 2009

Simon´s Bike



Vor ziemlich genau 2 Jahren hatte ich 1.000 € in der Hand und war drauf und dran das Geld in ein Ski-Touren-Equipement zu investieren. Im letzten Moment änderte ich meine Entscheidung und steckte es statt dessen in ein neues Mountainbike.
Es dauerte nur einige Wochen und ich hatte eine alte Leidenschaft wiederentdeckt. Seither ging es im wahrsten Sinne des Wortes bergauf und bergab. Jede arbeits- und schneefreie Minute verbrachte ich seither im Sattel. Dies hat am Bike natürlich einige Spuren hinterlassen. Deshalb war vor dem Tourstart noch einiges zu tun. Mit jedem Handgriff fiel dabei noch mehr auf was ausgetauscht oder reperiert werden musste. Letztlich mussten neben zahlreichen Verschleißteilen wie den Griffen, Ritzeln und der Kette auch das vordere Laufrad sowie der Sattel ausgetauscht werden.
Nachdem das Rad jetzt wieder auf die Straße kann und will, stellt sich noch die Frage wie man dem Gepäck Herr wird. Drei Monate, tagsüber im Sattel und nachts im Zelt, verlangen nach deutlich mehr Gepäck als viele andere Reisen. Gleichzeitig wird es nicht lange dauern bis man jedes Gramm verflucht und sich fragt ob man dies und jenes denn wirklich braucht. Deshalb heißt es Gepäck minimieren, ohne deshalb Lücken in der Ausrüstung zu haben. Unverzichtbar, aber allein schon 10 kg schwer sind schon Camping- und Kochequipement, Bike-Werkzeug, Ersatzteile und Zubehör. Dazu kommen alle Dinge des täglichen Bedarfs: normale, Sport- und Regenkleidung, Hygieneartikel und, und, und.
Um keinen überflüssigen Balast mit mir herum zu schleppen, oder besser herum zu treten, habe ich mich bewusst beschränkt. Einen Gepäckträger und Satteltaschen (12kg) sowie eine Lenkertasche für ca. 4 kg und einen kleinen Day-Pack